Hinweise rund um X-Plane
Seit der Version 10.10 von X-Plane umgeht der Simulator das Joystick-System des Betriebssystems und versucht direkt auf das Eingabegerät zuzugreifen.
Da unter Linux aber der Lesezugriff auf Eingabegeräte an Benutzerrechte gebunden ist (u. a. damit an einem Mehrrechner-System niemand die Tastatureingaben mitlesen kann und dadurch evtl. Passwörter erfährt), muss man dem System mitteilen, dass der aktuelle Benutzer (und damit X-Plane) auch unter Umgehung des Joysticksystems auf die entsprechenden Geräte zugreifen darf.
Hier eine kleine Anleitung, wie das geht:
1. Man muss herausfinden, wie das udev-System des Betriebssystems das Gerät erkennt. Dazu führt man den folgenden Befehl aus:
udevadm info --query=all --attribute-walk --name=/dev/input/js0 | grep ATTRS{name}
Dabei muss man "
js0" jeweils durch die Nummer des gesuchten Eingabegerätes ersetzen (Linux beginnt beim Zählen stets mit 0 und nicht mit 1). Bei drei angeschlossenen Joysticks, müsste man den Befehl also nacheinander mit
js0,
js1 und
js2 ausführen und sich die Ausgabe aufschrieben/speichern.
Die Ausgabe für den ersten Joystick sieht bei mir so aus:
2. Hat man alle Joystick-Namen ermittelt, erstellt man eine neue Textdatei mit dem Namen
99-Joysticks.rules .
Der Inhalt der Datei sollte dann folgendermaßen aussehen (bei mir sind vier Joysticks eingetragen):
Wichtig ist, dass der ATTRS-Name exakt mit dem übereinstimmt, was man vorher mittels udevadm in Schritt 1 ermittelt hat (man beachte dazu auch das Leerzeichen am Ende bei manchen CH-Geräten!).
3. Die erstellte Datei 99-Joysticks.rules muss nun unter
/etc/udev/rules.d/
abgelegt werden.
Nach einem Neustart des Systems hat dann X-Plane vollen Zugriff auf die in der Datei eingetragenen Joysticks.
Achtung: Ein Neustart nur des udev-Systems wie auch das Neueinlesen der Regeldateien sind zwar möglich, führten aber bei mir ertsaunlicherweise nicht zum Erfolg. Erst nach einem Neustart des ganzen Rechners hat es funktioniert.
Für Interessierte die Hintergründe:
Wir nutzen hier das udev-System des Betriebssystems, welches beim Einstecken eines Steckers in den Rechner (oder beim Hochfahren) stets überprüft, was für Geräte da gerade angeschlossen wurden. Das udev-System geht dann alle Dateien mit der Endung .rules in den Ordnern /etc/udev/rules.d und /lib/udev/rules.d/ in der Reihenfolge ihrer Nummerierung durch und überprüft, ob eine der Regeln auf das gerade angeschlossene Gerät zutrifft.
Die standardmäßig vorhandenen Regeln des Systems weisen dabei Joysticks nicht die vollen Leserechte für alle Nutzer zu. Damit wir das ändern könne, müssen wir unsere Regel-Datei mit einer hohen Nummer versehen (hier um sicher zu gehen die 99), damit sie erst nach der standardmäßigen Rechtezuweisung aufgerufen wird und die Leserechte damit korrigieren kann.
Unsere Regeldatei sorgt nun dafür, dass die durch den ATTRS-Namen definierten Geräte die Leserechte 0666 erhalten. Das reicht aus, damit X-Plane frei walten kann.
Für Profis sei angemerkt, dass man in udev-Regeln auch anhand anderer Kriterien Geräte definieren kann - der Name erscheint mir aber hir am zweckmäßigsten.
Weiterhin könnte man verleitet sein, anstatt durch udev-Regeln die Rechte für die Eingabegeräte anders zu setzen. Im Einzelfall mag das funktionieren (ist aber meines Erachtens komplizierter). Wichtig dabei wäre aber, dass es nichts nutzt, die Gerätedateien /dev/input/js0 etc. mit erweiterten Rechten zu versehen - entscheidend sind die Eventdateien (/dev/input/event0 etc.). Den Eventdateien ist aber nicht so einfach anzusehen, ob sie nun zur Tastatur (die man ja nicht beeinflussen will, sonst könnte eine Schadsoftware viel zu einfach die Tastendrücke mitlesen), zur Maus oder zu einem Joystick gehören...
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Bei weiteren Fragen stehe ich gern zur Verfügung...
Nützliche Verweise ins Netz rund um X-Plane
| RotorSim |
RotorSim ist ein Portal, das sich der Simulation des Helikopterfliegens am heimischen PC verschrieben hat. Hier findet man viele nützliche Informationen rund um das Hubschrauberfliegen, aber auch Berichte über die Tauglichkeit der verschiedenen Flugsimulatoren. Als Sahnestück gibt es dort kostenfrei den Eurocopter
EC-135 für X-Plane.
Eine nähere Beschreibung des EC-135 und dessen Funktionen in X-Plane gibt es auch in einem meiner Beiträge auf FS-Piloten.de, der [
hier] zu erreichen ist.
RotorSim ist erreichbar unter [
www.RotorSim.de]
| XPFR |
Bei XPFR handelt es sich um eine Gemeinschaft französischsprachiger Entwickler für X-Plane. Die Seite ist eine wahre Fundgrube für Zusatzflugzeuge und Zusatzszenerien für X-Plane.
Man findet hier zum Beispiel eine exzellente
Robin DR-400 oder auch eine extrem detaillierte Szenerie von
Paris oder die Insel
Madeira inklusive ihres speziellen Flughafens - und das alles kostenlos. Diese Seite muss man als X-Plane Nutzer eigentlich kennen.
XPFR ist erreichbar unter [
www.XPFR.org]