AppPlaSys bietet drei verschiedene Ansichten: Es kann jeweils der Anwendungs-, der Orte- oder der Systemteil einzeln angezeigt werden; außerdem existiert eine Ansicht, die alle drei Teile gleichzeitig anzeigt. Welcher Teil angezeigt wird, lässt sich per Kommandozeilen-Parameter bestimmen (siehe ).
Universell einsetzbar
AppPlaSys ist weitgehend Desktop-unabhängig programmiert. Der Aufruf kann durch einen beliebigen Starter erfolgen. Sobald der Befehl AppPlaSys aufgerufen wird, wird geprüft, ob das Programm bereits läuft, sodass stets nur eine Instanz pro Nutzer offen ist. Weiterhin wird geprüft, ob das Menü bereits angezeigt wird - abhängig davon wird entweder das Menü angezeigt oder versteckt. Die Position des Fensters kann als Kommandozeilenparameter oder aber über die Konfigurationsdatei übergeben werden.
Anwendungsteil
intelligente Favoriten
Das Programm zeigt zunächst die Favoriten an - also Anwendungen, die man häufig nutzt. Dabei kann man in der obersten Zeile manuell Anwendungen festlegen, die immer zuoberst angezeigt werden sollen. Das können sowohl installierte Anwendungsstarter (.desktop Dateien) als auch frei festlegbare Befehle sein. In den weiteren Zeilen werden die Anwendungen angezeigt, die man bisher am häufigsten angeklickt hat. Die Reihenfolge ergibt sich aus der Anzahl der Klicks zum Quadrat geteilt durch die Zeit seit Installation der jeweiligen Anwendung.
Kategorien filtern nach mehreren Kriterien
Die Kategorien für das schnelle Auffinden installierter Anwendungen sind auch etwas anders als üblich implementiert: Sie filtern nach beliebig vielen Kriterien. Dabei ist ein Kriterium jeweils ein Suchbegriff, für den man angeben kann, ob er im Eintrag "Name", "generischer Name", "Kommentar", "Stichwort" oder "Kategorie" oder all diesen Einträgen des jeweiligen Programmstarters gesucht werden soll. Weiterhin lässt sich für jeden Suchbegriff festlegen, ob er vorkommen muss, optional ist oder im Gegenteil nicht vorkommen darf.
Daraus ergibt sich, dass man beispielsweise eine Kategorie erstellen könnte, die alle Browser anhand des Begriffs "Browser" und des Begriffs "Internetbetrachter" zusammensammelt und zusätzlich anhand des Begriffs "eMail" alle eMail-Programme mit auflistet.
Außerdem kann man auch ganz spezifische Kategorien erstellen: So könnte man sich vielleicht alle Simulationsspiele zusammen anzeigen lassen, indem man den Begriff "Simulation" als Kriterium angibt und zusätzlich das Kriterium "Games" im Kategoriefeld des Anwendungsstarters als obligatorisch einstellt. So würde man wissenschaftliche Simulationsprogramme ausschließen...
Die Standardkategorien wie "Bildung", "Büro", "Internet" etc. sind bereits von Beginn an konfiguriert. Sie filtern schlicht nach den gleichnamigen (englischsprachigen) Begriffen im Kategoriefeld der Anwendungsstarter.
mächtige Suche
Gibt man einen Suchtext ein, so werden natürlich alle installierten Anwendungen darauf geprüft, ob sie dem Suchkriterium entsprechen. Dabei werden zuerst die Anwendungen angezeigt, deren Name bereits den Suchbegriff enthält; weiter unten in der Ergebnisliste landen die Anwendungen, bei denen erst die Suche im Beschreibungstext oder anderen Feldern der .desktop-Datei zum Treffer führte. Dabei werden auch Treffer im "GenericName" berücksichtigt, sodass insgesamt auch beschreibende Suchbegriffe wie "Browser" intuitiv funktionieren und eben zum Beispiel auch Firefox als Ergebnis generieren, obwohl im Namen der Begriff "Browser" nicht vorkommt.
Die Ergebnisliste enthält immer maximal so viele Einträge, wie es die Fensterhöhe zulässt. Mehr Ergebnisse würden nur wieder unübersichtlich.
Wenn der Suchbegriff nur auf wenige Anwendungen passt und also noch Platz in der Ergebnisliste leer bliebe, werden weitere Optionen angezeigt: So zum Beispiel das Ausführen des Suchtextes als Befehl oder die Suche bei Wikipedia oder im Internet; so zu sehen links im Bild. Dabei ist die Adresse der Wikipedia-Suche in der Sprachdatei hinterlegt, sodass beim Übersetzen von AppPlaSys in andere Sprachen auch die für die entsprechende Sprache sinnvolle Wikipedia-Adresse hinterlegt werden wird.
Das Bild links zeigt noch eine nützliche Funktion. In den Einstellungen für AppPlaSys kann man beliebig viele Muster hinterlegen, auf die der Suchtext geprüft werden soll. Ein Muster kann dabei entweder ein Präfix sein, sodass alle Suchtexte erkannt werden, die mit einer bestimmten Zeichenfolge beginnen - oder aber es wird als Muster ein Regulärer Ausdruck hinterlegt. Damit sind komplexe Erkennungsmechanismen möglich. Zu einem solchen Muster wird in der Einstellungsdatei ein entsprechender Befehl hinterlegt, der ausgeführt werden soll. Im Bild sieht man das Ergebnis, wenn man als Suchmuster "www." eingestellt hat - als Befehl ist in diesem Beispiel dann sinnvollerweise xdg-open "http://%S" hinterlegt, was den Standardbrowser aufruft und den Suchtext übergibt.
Die durch diese Suchmuster definierten Aktionen werden stets an erster Stelle der Ergebnisliste angezeigt...
Außerdem ist auch ein einfacher Taschenrechner integriert, der bei Eingabe von mathematischen Termen sofort das Ergebnis anzeigt. Das Ergebnis kann durch Betätigen der Eingabetaste wiederum in die Suchzeile übernommen werden, um damit weiter zu rechnen.
Orteteil
Dateisystem-Lesezeichen
Der Orte-Teil von AppPlaSys zeigt auf der linken Seite die wichtigsten Ordner des Dateisystems an. Dazu zählen zunächst feste Ordner wie das persönliche Verzeichnis des Benutzers, das Wurzelverzeichnis des Dateisystems und die Netzwerkumgebung. Aber auch die Wechseldatenträger können verwaltet und geöffnet werden und die GTK- oder KDE- Lesezeichen werden angezeigt. Auch eigene Lesezeichen unabhängig vom restlichen System können nur allein für AppPlaSys eingerichtet werden.
Auf der rechten Seite zeigt der Orte-Teil kürzlich verwendete Dateien und Ordner an. Damit hat man stets schnellen Zugriff auf gerade eben benutzte Dokumente und auch deren beinhaltende Ordner.
Direktzugriff auf alle Ordner
In der Eingabezeile im Kopf des Orte-Teils kann man jeden beliebigen Ordner oder auch jede beliebige Datei direkt durch Eingabe des Pfades aufrufen. Dabei kann mittels der Tabulator-Taste die aus der Konsole gewohnte automatische Vervollständigung für Pfade genutzt werden.
Außerdem wird eine Schaltfläche zum Suchen von Dateien zur Verfügung gestellt. Standardmäßig verweist diese Schaltfläche auf das gnome-search-tool oder catfish, sofern eines der Programme installiert ist. In den Einstellungen kann aber auch jeder andere Befehl für die Suchfunktion hinterlegt werden.
Systemteil
Desktop-spezifische Befehle für das Herunterfahren
Der System-Teil von AppPlaSys zeigt zunächst bei Aufruf die Kategorie "Arbeitsplatz" an, in der automatisch die zum gerade laufenden Desktop passenden Befehle zum Herunterfahren, zum Abmelden des Benutzers und auch das Desktop-spezifische Kontrollzentrum und ggf. YaST angezeigt werden. Die entsprechenden passenden Befehle sind in einer Konfigurationsdatei für die gängigsten Desktops Gnome, KDE, Xfce, LXDE, Unity, Mate und Cinnamon hinterlegt. Für die zuverlässige Erkennung des laufenden Desktops werden viele Umgebungsvariablen ausgelesen. Derzeit werden alle genannten Desktops auch zuverlässig erkannt.
AppPlaSys zeigt im System-Teil im einzeln aufgerufenen Modus (nicht jedoch, wenn Anwendungen, Orte und System in einem einzigen Menü aufgerufen werden) alle Anwendungen an, die in den standardmäßigen Kategorien "Settings" und "System" einsortiert sind. Diese können entweder über die Schaltflächen "Einstellungen" bzw. "System" klassisch aufgelistet werden oder aber über bereits voreingestellte Kategorien wie "Software", "Hardware" oder "Anpassung" besser sortiert und schneller gefunden werden. Diese Kategorien sind in einer weiteren nutzerspezfischen Konfigurationsdatei ähnlich den Kategorien für den Anwendungsteil hinterlegt und können angepasst werden.
Im Systemteil werden auch Informationen zum Rechner und Betriebssystem angezeigt. Wichtig für die Funktion von AppPlaSys, nämlich für die Anzeige der korrekten Befehle zum Herunterfahren, Abmelden etc. ist vor allem die Erkennung des laufenden Desktops. Notfalls kann der Desktop daher auch über einen Kommandozeilenparameter übergeben werden. Diese Variante wäre vor allem dann sinnvoll, wenn einmal spezifische Applets für verschiedene Desktops geschrieben werden sollten, die AppPlaSys aufrufen oder aber wenn man gar keine komplette Desktopumgebung verwendet, sondern nur einen Fensterverwalter wie OpenBox...
Noch ausstehende Aufgaben
- Übersetzung für verschiedene häufig verwendete Sprachen (Sprachlokalisierung ist bereits implementiert)
- Vervollständigung des grafischen Konfigurationsprogramms (bisher noch Manches über Konfigurationsdateien)
- ggf. Programmierung eines Editors für .desktop-Dateien (bisher empfehle ich MenuLibre)
- sicher noch viel mehr
letzte Änderung: 22.09.2021
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