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Radionavigation


Lektion 7: GPS

Nach der Auflistung vom Anfang, sind wir mit der Radionavigationsschulung eigentlich durch. Ich hoffe, ich konnte einiges an navigatorischem Wissen vermitteln. Man muss aber auch sagen, dass Übung dabei eine gewisse Rolle spielt. Je sicherer man im Umgang mit den Navigationshilfen ist, desto mehr kann man sich nur auf diese verlassen und desto leichter ist die Flugplanung und die Flugdurchführung. Wo man jetzt vielleicht noch viel Konzentration auf das Navigieren verwendet und daher vielleicht nicht mehr in der Lage ist, den Funkverkehr abzuwickeln, kann man nach einiger Übung sogar noch die Landschaft genießen.

Zum Abschluss möchte ich noch eine Empfehlung geben: Wenn man nur mit Hilfe der Funknavigation fliegen möchte, so empfiehlt es sich, wenn möglich nur VORs (mit DME) als Navigationspunkte zu verwenden. Diese haben einfach die meisten Möglichkeiten und stehen meist auch so eng, dass man lückenlos navigieren kann. Nur wenn das eben nicht möglich ist - also zum Beispiel in Russland oder so - sollte man auf NDBs zurückgreifen. Diese sind sind letztlich auch wegen der sehr unterschiedlichen Sendereichweiten eher die zweite Wahl (aber immernoch besser als Blindflug).
Genauso verhält es sich bei der Landung: Sollte ein ILS vorhanden sein, wird dies immer die erste Wahl sein - damit kann man schließlich auch blind landen und der Umgang ist auch einfach. Dagegen ist ein NDB-Anflug doch recht anspruchsvoll und wird einen auch nur ungefähr und vor allem eben auch nur horizontal zur Piste leiten. Man braucht allein wegen der Einteilung des Sinkfluges zur Landung eine relativ gute Sicht auf die Piste. Trotzdem nützt der NDB-Anflug, wenn man sonst nichts zur Verfügung hat, weil man die Piste eben auf Anhieb findet.


Heutzutage hat natürlich jedes Verkehrsflugzeug ein GPS - und auch im Flugsimulator steht es eigentlich grundsätzlich zur Verfügung. Das GPS kann natürlich jedes VOR und NDB ersetzen. Aber im Landeanflug ist es doch zu ungenau, zu langsam (Bildwiederholrate der Kartendarstellung) und stellt keinen Gleitpfad zur Verfügung. Aus diesem Grund sind ILS-Anflüge auch bei GPS-Ausrüstung des Flugzeuges unerlässlich. Die Praxis sieht also heute so aus, dass man meist mit Hilfe des GPS die Strecke fliegt und den Landeanflug per ILS absolviert. Die Radionavigation auf der Strecke ist heute also "unüblich", da aufwendiger.
Letztlich hat das GPS auch einen erheblichen Vorteil: Ich kann jederzeit meine genaue Position auf einer Karte darstellen, ohne selbst rechnen zu müssen oder meine räumliche Vorstellung zu bemühen. Außerdem kann ich im GPS beliebige Navigationspunkte festlegen, die völlig frei positioniert sind. Da muss eben kein Funkturm am Boden stehen.

Im Flugsimulator steht vor allem das einzelne GPS-Gerät zur Verfügung. So findet man das GPS eigentlich nur in Kleinflugzeugen. Verkehrsflugzeuge haben ein integriertes GPS und das dient eigentlich als Grundlage für die Berechnungen des FMC (Flight Management Computer). Da das FMC im Flugsimulator nicht umgesetzt ist (Ausnahme sind einige gute Addons), greift man auch in einer 737 auf das GPS-Gerät zurück, wie man es in Kleinflugzeugen findet.

Das GPS kann also im Flugsimulator dazu von Nutzen sein, seine Position auf der GPS-Karte zu sehen. Will man allerdings einen Flugplan erstellen, so ist das mit diesem GPS doch recht umständlich. Schließlich muss man ja auch noch eine entsprechende Quelle für die abzufliegenden Navigationspunkte haben (Karte). Will man also einen GPS-Flug durchführen, wird man im Flugsimulator wohl fast immer auf den Flugplaner des FS zurückgreifen (dieser lädt dann auch gleich den Flugplan ins GPS) oder ein anderes Flugplanungstool nutzen.
Ich persönlich nutze das GPS im Flugsimulator nur selten. Meistens gebe ich dann einen Zielflughafen ein, für den ich einen direkten Kurs haben will.
Das geht auch noch recht einfach. Man ruft die entsprechende Menüseite über einen Button "Direct" auf (dieser Button ist manchmal durch ein Symbol gekennzeichnet, welches den Großbuchstaben "D", durchbohrt von einem horizontalen Pfeil nach rechts, zeigt).
Nun ist die Eingabezeile für die Kennung des anzufliegenden Navigationspunktes (also bei mir ein Flughafen) aktiv. Man blättert dann über das Cursorfeld des GPS (Vierwege-Kreuztaste oder Koaxial-Doppeldrehschalter) den ersten Buchstaben, bestätigt mit der Taste "nach Unten" oder dem zweiten Drehschalter und kommt so zum nächsten Buchstaben, um ihn durchzublättern. Auf diese Weise bastelt sich die gewünschte Flughafenkennung zusammen und bestätigt letztlich mit der Taste Enter.
Anschließend zeigt das GPS wieder die Karte und eine rote Linie, die von der aktuellen Position zum Zielflughafen führt.
Auf diese Weise kann man sich bei einem VFR-Flug mal schnell behelfen, wenn man die Orientierung verloren haben sollte. Für die Flugplanung eines IFR-Fluges sollte man aber dann doch lieber vorher den Flugplaner konsultieren oder den Flug von Hand genau planen.

Das GPS bedient sich eigentlich recht intuitiv. Man probiert etwas herum und kommt damit zurecht. Die Schwierigkeit liegt nämlich nicht darin, irgendwelches navigatorischen Wissen zu haben, sondern höchstens darin, das Gerät richtig zu bedienen. Das wiederum weicht natürlich von Typ zu Typ ab und lässt sich daher nicht allgemeingültig erklären.


letzte Änderung: 27.02.2020
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(seit Dezember 2014)